Ilma Gräfin von Almásy und Rudolf Freiherr von Maltzahn

Meine Urgroßmutter Amalie (Ilma) Gräfin von Almásy  Zsadány und Török-Szent-Miklós und ihr erster Ehemann Rudolf Freiherr von Maltzahn.

(erstellt von Angela v. Gans 2017)

Ilma Gräfin v. Almásy als Verlobte

 

 

 

Rudolf  Freiherr v. Maltzahn hatte Ilma Gräfin v. Almásy 1859 bei dem Grafen Brunswik in Martonvásár (Ungarn) kennen gelernt. Dieser hatte 1809 als Mitverwalter das Familiengut übernommen und lud oft zu Jagden ein.

Ilma erwiderte Rudolfs Zuneigung und schon bald danach verlobten sie sich.

Am 10. April  1860 fand in Wien die Heirat der 18jährigen Ilma Almásy von Zsadány und Török-Szent-Miklós (1842-1914) mit Rudolf Freiherr von Maltzahn (1834-1885), Herr auf Schloss Vollratsruhe statt[1].

Ihr Ehemann Rudolf hatte das Schloss Vollratsruhe  1865 als Nachfolger des Vaters übernommen. Denn  als dieser es an den Herzog Wilhelm von Mecklenburg verkaufen wollte, bat sein Sohn ihn aber um Überlassung. Hier lebte er nun mit seiner frisch angetrauten Frau Ilma.

 

Vollratsruhe 2015 halbrenoviert aber leider unbewohnt und daher wohl dem Verfall überlassen.

 

 

Rudolf Freiherr v. Maltzahn wurde am 15.7.1834 in Sommersdorf[1] als sechstes Kind des Königlich preußischen Oberlandstallmeisters, Landschaftsdirektors und Gutsbesitzer Carl Freiherr v. M. (1797 Ivenack-1868 Pinnow) und dessen Frau Caroline, geb. v. Bilfinger (1799-1855) geboren.

Erbaut wurde Sommersdorf  um 1820.

Das Gutshaus Sommersdorf ist 1924 abgebrannt

Die Schlösser der Familie von Maltzahn

 

Ilmas[2] Eltern waren Paul Graf Almásy von Zsadány und Török-Szent-Miklós *1816-+1882 und dessen Ehefrau Amalie geb. Gräfin  Batthyány von Német-Ujvár *1818 Budapest +1867.

Paul Graf von Almásy. Ilmas Vater

 

Nach den Aufregungen in Vollratsruhe, die Papa Paul Almásy verursacht hatte, (siehe Ungarischer Freiheitskämpfer im eigenen Kapitel), lebten ab 1867 Rudolf und Ilma mit ihren 3 Söhnen -Joseph *1861, Karl* 1862 und Erich* 1866 v. Maltzahn  – nun in ruhigeren Zeiten.

 

Das Leben bestand in Zusammenkünften mit benachbarten Adeligen, man besuchte sich gegenseitig immer wieder, veranstalte Jagden auf den zahlreichen Schlössern der Familie. Ebenso wurden regelmäßig Theater- und Musikabende, Spiele, Reitturniere und Gesellschaften in Form von Bällen abgehalten.

Die Ehe mit Rudolf v. Maltzahn neigte sich allerdings ihrem Ende zu und  wurde im April 1874 geschieden.

Rudolf sah sich nun aus verschiedenen Gründen veranlasst, Vollratsruhe im Jahre 1876 an Herrn von Tiele-Winkler zu verkaufen, welcher es zum Fideikommiß machte.

Rudolf musste nach der Scheidung sein Leben neu ordnen und bekam, allerdings durch den traurigen Anlass, dass sein Bruder Albrecht verstorben war, die Möglichkeit das leerstehende Familien-Schloss Kummerow zu bewohnen.

Er entschloss sich,  von dort aus seine zahlreichen Geschäfte zu besorgen und bewirtschaftete nach dem Tode Albrechts  dessen vier  Güter. Rudolf wurde  Vorstand der Zuckerfabrik in Dahmen und bewirtschaftete die Schlösser Dahmen, Karlshof und Schorsow, deren Güter die Zuckerfabrik gepachtet hatte;  er war auch Kurator der landwirtschaftlichen Versuchsstationen in Rostock, Mitglied des Reichstages für den Malchiner Wahlkreis und anderes mehr.

Man kannte ihn als sehr liebenswürdigen, sehr beliebten und frohen Gesellschafter, guten Jäger und Reiter.

Den Feldzug 1870-71 machte er im Hauptquartier der Großherzogs Friedrich Franz II von Mecklenburg-Schwerin als Johanniter mit Auszeichnung mit. Er erhielt auf Schloss Meung an der Loire das eiserne Kreuz, da er unter Einsetzung des eigenen Lebens und das seiner Leute die Verwundeten aus dem Hagel der Geschosse rettete.

Man fand noch drei Briefe von Franzosen, welche ihm für ihre Lebensrettung dankten. Im Schweriner Schloss hängt ein großes Ölgemälde, darstellend die Schlacht bei Loigny. Auf diesem Gemälde ist auch Rudolf abgebildet, ganz links im Gefolge des Großherzogs von Mecklenburg.

Er hatte im Feldzuge zwei Ivenacker[1] Stuten mit und den alten Kutscher seines Vaters, Holm, welcher mit Stolz erzählte, dass er seine Pferde in der Seine und Loire getränkt hätte.

Rudolf war sehr Leber- und Gallen leidend  wie die meisten Familien Mitglieder damals auch. Da der Adel sich um diese Zeit in Karlsbad und Marienbad traf und versuchte, hier Heilung und Gesundheit zu erlangen, reiste Rudolf auch dorthin. Aber es war zu spät. Karlsbad brachte ihm keine Hilfe mehr.

Am 2.1.1885 starb er. Er ruht neben seinem Bruder Albrecht und dessen Frau auf dem Friedhof zu Duckau.

Rudolf war erst 50 Jahre alt und hinterließ seine 3 Söhne, Joseph, Karl und Erich aus der Ehe mit Ilma v. Almásy.

Ilma geb. Gräfin Almásy, mit ihrem Sohn aus der Ehe mit Rudolf Freiherr von Maltzahn auf Schloss Gottlieben
Erich Freiherr von Maltzahn mit seiner Braut

Ihr gemeinsamer Sohn Joseph war mecklenburgischer Kammerherr und Landdrost in Schönburg in Mecklenburg-Strelitz,

Er war vermählt mit seiner Cousine Ilse aus Pinnow. Sie bekamen 4 Söhne und 4 Töchter.

Karl war Major beim Stabe des 6. Dragonerregiments in Mainz und unverheiratet.

Erich lebte als Rittmeister a. D. in Wannsee bei Berlin. Er vermählte sich mit Millicent Jekyll aus Highambury in England. Dort gibt es noch Nachkommen.

[1] Aus der Zucht seines Vaters auf Gut Ivenak

[1] Das Gut Sommersdorf befand sich im Eigentum der Familie von Maltzahn, die ihren Hauptsitz auf dem benachbarten Gut Kummerow hatten.

[2] Ihr voller Name: Amalie (Ilma)

[1] Auch R. v. Maltzahn-Marxhagen (der Ort in dem  er starb) genannt.

Vollrathruhe liegt in Mecklenburg-Vorpommern